Pflegekinder haben zwei Familien

Shownotes

In dieser Folge von wagen wir einen Perspektivwechsel und betrachten die Geschichten der Eltern von Pflegekindern. Unter dem Titel "Pflegekinder haben zwei Familien" tauchen wir in die Vielfalt der Kontakte zwischen Pflegekindern und ihren Eltern ein. Während es bei einigen Pflegekindern so gut wie keinen Kontakt gibt, halten andere den Austausch über Briefe aufrecht. Viele Pflegekinder haben jedoch zusammen mit den Pflegeeltern regelmäßige Besuchskontakte mit den Eltern des Kindes.

Mit dieser Folge möchten wir Berührungsängste abbauen und ein tieferes Verständnis schaffen, indem wir einen Perspektivwechsel vornehmen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Eltern ihre eigenen Gründe und Geschichten haben, warum die Erziehung ihrer Kinder nicht so verlaufen ist, wie sie es sich gewünscht haben.

Für die heutige Folge haben wir ein Interview mit einer Mutter geführt, die ihr Kind in Pflege geben musste. Sie teilt ihre Erfahrungen, ihre Gründe und ihre Gefühle mit uns. Wir hoffen, dass diese Einblicke Ihnen helfen werden, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und neue Wege zu finden, um die Beziehung zwischen Pflegeeltern, Pflegekind und den Eltern zu stärken.

Unsere Homepage: https://www.netzwerk-pflegefamilien.de

Transkript anzeigen

00:00:00: Triggerwarnung diese Podcast Folge enthält ein sehr bewegendes Interview mit einer Mutter die ihr Kind in Pflege geben musste,

00:00:08: erinnere das Interviews konnte Menschen die ähnliche Erfahrung gemacht haben emotional belasten.

00:00:14: Wenn sie ja zu hören da in einer ähnlichen Situation sind oder waren,

00:00:18: empfehlen wir Ihnen diese Folge gerne gemeinsam mit einer Vertrauensperson anzuhören das gemeinsame zu hören ermöglicht es Ihnen den Inhalt zu teilen Unterstützung zu finden und darüber zu sprechen,

00:00:30: das Interview bitte wertvolle Einblicke in die besondere Lebenssituation von Pflegekindern und die Beziehungen zu ihren beiden Familien,

00:00:39: viele leibliche Eltern können ganz viel dazu beitragen diese kleinen Puzzle die den Kindern fehlen wieder zusammenzusetzen und ich glaube das

00:00:52: das auch Pflegeeltern helfen kann mit dem Kind eine Familie zu werden indem man,

00:01:00: den Müttern oder Vätern die Chance gibt etwas dazu beizutragen und nicht.

00:01:07: Einfach vergessen zu werden in irgendeiner Art und Weise ich glaube vielen vielen leiblichen Eltern geht.

00:01:16: Netzwerk Pflegefamilien der Podcast,

00:01:24: herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcast Netzwerk Pflegefamilien mein Name ist Steffen Zouk und heute möchte ich mit Ihnen einen Perspektivwechsel Wagen und einen Blick auf die Geschichte der Eltern von Pflegekindern werfen.

00:01:36: Die heutige Folge trägt den Titel Pflegekinder haben zwei Familien.

00:01:41: Nähwelt der Pflegefamilie gestaltet sich der Kontakt den ein Pflegekind zu seinen Eltern hat unterschiedlich wir haben es bei einigen Pflegekinder so gut wie keinen Kontakt gibt hatten andere den Austausch beispielsweise über Briefe aufrecht,

00:01:53: viele Pflegekinder haben jedoch zusammen mit ihren Pflegeeltern regelmäßige Besuchskontakte mit den Eltern des Kindes,

00:01:59: mit dieser Folge möchten wir Berührungsängste abbauen und ein tieferes Verständnis schaffen indem wir einen Perspektivwechsel vornehmen,

00:02:06: es wichtig zu erkennen dass Eltern ihre eigenen Gründe und Geschichten haben warum die Erziehung ihrer Kinder nicht so verlaufen ist wie sie es sich gewünscht haben,

00:02:15: verschiedene Faktoren wie persönlich Herausforderungen psychische Belastung oder unzureichende Unterstützungssysteme die zu diesem Situation geführt haben können das bedeutet nicht dass ihre Kinder nicht lieben oder nicht das Beste für sie wollen,

00:02:28: es ist wichtig diese Perspektive zu verstehen und so Vorurteile abbauen zu können,

00:02:33: das heißt überhaupt nicht geschieden ist zu entschuldigen zu verdrängen oder zu vergessen im Gegenteil.

00:02:39: Es geht vielmehr darum als Pflegeeltern bewusst im Besuchskontakte treten zu können sie positiv mit allen Beteiligten zu gestalten und so dem Pflegekind ein sicherer Anker zu sein.

00:02:50: Wir reden darüber in die Ferne sich positiv auf die Bindung des Pflegekindes zu seinen Pflegeeltern auswirken kann wenn über die Vergangenheit des Kindes offen gesprochen wird.

00:02:59: Kilometer zytologin und Familientherapeuten Irmela Wiemann hat es einmal so formuliert,

00:03:04: Kinder können mehrere Menschen lieb haben wenn in die Erwachsenen dies erlauben,

00:03:09: ein Pflegekind kann sich umso besser neu binden die er ihm erlaubt wird seine früheren Bezugsperson zu erinnern oder sie weiterhin zu sehen auch wenn es nicht mehr mit ihnen leben kann.

00:03:20: Für die heutige Folge habe ich ja Interview mit deiner Mutter geführt hier Kind in Pflege geben musste sie teilt ihre Erfahrungen ihre Gründe und ihre Gefühle mit uns ganz am Anfang der Folge konnten sie schon ein Ausschnitt davon hören.

00:03:34: Ich hoffe dass diese Einblicke Ihnen helfen werden diesen Perspektivwechsel vornehmen zu können und neue Wege zu finden um die Beziehung zwischen Pflegeeltern Pflegekind und den Eltern zu stärken.

00:03:44: Ich sitze im Auto und fahre mit einem Familienberater vom Netzwerk Pflegefamilien in eine mittelgroße Stadt in Westfalen.

00:03:54: Die Nervosität steigt in mir wäre nicht noch mal meine Fragen durch gehe ich kenne diese Frau bisher überhaupt nicht und möchte gleich mit ihr über ihre Lebensgeschichte ihr Leben als Mutter und über die Inobhutnahme ihrer Tochter.

00:04:08: Wir kommen an einem Haus an gehen durch eine Tür und finden uns in einem Hinterhof wieder wir gehen eine Treppe hinauf und erreichen schließlich eine kleine Dreizimmerwohnung,

00:04:17: Simone so heißt die Mutter begrüßt uns freundlich und ich baue noch etwas Montag die Mikrofone auf an der Wand hängen viele Bilder von Simone mit ihren Kindern,

00:04:27: simon hat insgesamt fünf Kinder vier leben mittlerweile in einer Pflegefamilie oder in einer stationären.

00:04:33: Ihre jüngste Tochter lebt bei ihr und besucht gerade den Kindergarten wir kommen ins Gespräch reden über ihre Tochter und wie es war mit 17 Mutter zu werden.

00:04:44: Leonie war überhaupt nicht geplant aber umso größer war die Freude ich muss tatsächlich sagen dass ich.

00:04:52: Immer schon Mama sein wollte und auch nicht nur ein Kind wollte die Zeit habe ich nicht bestimmt aber ja ich habe tatsächlich.

00:05:05: Mir vorher auch in der Schwangerschaft schon viele Gedanken gemacht wie soll das nachher sein man überlegt ja auch wie wie soll die Zukunft lauf.

00:05:14: Und musste aber schnell feststellen dass es doch sehr holprig und man kann sich da leider nirgends wo ein Buch nehmen wo man so nach 123 das ganze so abspielt sondern,

00:05:26: ja das Leben mit einem Kind ist,

00:05:28: immer spontan und immer aufregend und man kann keinen Tag so richtig durch strukturieren weil mit Kindern geht es einfach nicht und ich war das überhaupt nicht gewohnt und,

00:05:41: ja genau und dann ist das halt irgendwann so gekommen dass ich festgestellt habe okay,

00:05:47: irgendwie läuft das nicht so wie du das bei anderen siehst das ist irgendwie so.

00:05:54: Überhaupt nicht kariert und dass das überhaupt nicht also den Status Chaos irgendwie und dann hatte ich meine erste eigene Wohnung natürlich dann mit der Schwangerschaft auch was Neues hatte ich ja vorher gar nicht,

00:06:06: es war alles so viel auf einmal und ich habe dann versucht irgendwo den Faden zu finden und habe aber schnell festgestellt ich habe eigentlich gar kein Fan,

00:06:15: und da war dann für mich klar okay irgendwas muss ich hier verändern das geht so nicht.

00:06:20: Man muss aber auch dazu sagen dass ich in einer Partnerschaft gelebt habe zu der Zeit die mir nicht gut tat.

00:06:27: Und das Jugendamt habe ich dann ins Boot geholt und hat gesagt mein sprachhilfe irgendwie ist das komisch.

00:06:35: Papas Hilfe bekommen aber nicht so wie ich sie mir erhofft hatte so nahm das dann seinen Lauf und Leonie wurde mit es muss ich überlegen.

00:06:45: 5 Monaten erstes erste Mal in Obhut genommen und da habe ich gesagt zu mir zu Schluss.

00:06:51: Mein Kind wird mir nicht weggenommen das kann nicht sein dass das hier so der Weg ist und bin dann zu meiner Mutter gezogen ins Saarland.

00:07:02: Und habe gesagt jetzt fangen wir von Null an und jetzt meist richtig.

00:07:07: Simones Leben als Mutter begann mit vielen Herausforderungen trotz ihres jungen Alters hoffte sie eine gute Mutter sein zu können doch als ihr Kind Leonie im Alter von nur fünf Monaten vorübergehenden Obhut genommen wurde war für Simone eine Welt zusammen,

00:07:20: sie wandte sich an ihre Mutter obwohl die diese erst seit kurzem kannte doch ihre Mutter trug eine tragische Geschichte in sich die sich schwer belastete.

00:07:29: Simone Märkte mit der Zeit dass sie im Saarland nicht wirklich glücklich wurde sie sehen sich nach ihrer Heimat inzwischen hatte sie auch einen neuen Partner gefunden nach Absprache mit dem Jugendamt entschied sie ihre Tochter Leonie vorübergehend bei ihrer Mutter zu lassen

00:07:43: wären sie nach einer neuen Wohnung suchte,

00:07:46: diese Entscheidung warten neue Herausforderungen mit sich und führte zu Spannungen zwischen Simone und ihrer Mutter die Situation wurde komplexer und belasten dafür alle beteiligt.

00:07:56: Und somit habe ich dann in Absprache mit dem Jugendamt eben diese Vollmachten für meine Mama ausgestellt.

00:08:01: Und das war auch alles in trockenen Tüchern das war alles gut mir ging es darum dass es Leonie gut geht dass Leonie alles hatte und ich wusste mit meiner Mama hat sie das.

00:08:10: Und meine Mutter kommt auch in der Wohnung bleiben heißt für Leonie gab es keinen,

00:08:15: kann Wohnort Veränderung jetzt noch zusätzlich sondern Oma war da und es war alles der der Grundrahmen blieb und da war sie dann,

00:08:27: ein Jahr lang ich hatte deine Wohnung gefunden auch schon viel eher.

00:08:31: Aber meine Mama hatte irgendwie das Bedürfnis mein Kind zu behalten und somit fing dieses Chaos von vorne an und ich habe dann mit dem Jugendamt im Kreis Steinfurt zusammengearbeitet und.

00:08:46: Hat dann dort eben gesagt Mensch also irgendwie.

00:08:49: Nachher so nicht für mein Kind muss nach Hause dass ich ich habe jetzt alles hier wird Kinderzimmer ist da und es ist alles da und ich war schwanger mit Florian schon zu der Zeit und hat dann gesagt also irgendwie geht das noch nicht.

00:09:04: Und da habe ich dann netten Mitarbeiter beim Jugendamt gab der mir gesagt hat also nee da haben sie schon recht das Kind gehört nach Hause.

00:09:12: Da war eben dieser ein Jahre ein Jahr lang dieser Kampf mein Kind wieder zurück zu bekommen.

00:09:19: Wenn meine Mutter überhaupt keine Anstalten gemacht hat mit Ascend wiederzugeben letzten Endes musste ich Leonie dann mit Gerichtsvollzieher Polizei und Jugendamt bei meiner Mama wieder rausholen.

00:09:34: Das hat ja knappen Jahr gedauert.

00:09:37: Im Eilverfahren bei Gericht und so weiter und so fort zwischendurch kann dann noch der Sorgerechtsstreit meine Mama wollte das Sorgerecht haben und das hat natürlich dazu geführt dieses Jahr das die Bindung zwischen mir und Leonie.

00:09:52: Ach ja gar nicht mehr da war weil ich habe sie nicht mehr gesehen ich durfte sie nicht sehen.

00:09:58: Ich durfte ihr keine Weihnachtsgeschenke machen in dieser Zeit wo sie dort war ich hatte gar keinen Kontakt zu meiner Tochter ich wusste nicht wie es ihr geht gar nichts und ja.

00:10:12: Nach diesem Jahr stand dann auf einmal ein kleines Mädchen vor mir was ich schon selbst die Schuhe anziehen konnte.

00:10:19: Ja schon teilweise vieles ganz allein konnte ihr Butterbrot allein essen und der Kindergarten stand vor der Tür und ja.

00:10:30: Das mache ich jetzt auf deinen Eltern die ihr Kind in Pflege geben mussten selbst eine schwierige Kindheit gehabt,

00:10:39: der möglicherweise Armut oder Vernachlässigung erlebt im Fall von Simone weil die Situation in der ihre eigene Mutter sich weigerte Leonie zurückzugeben ein trauriger Beleg dafür.

00:10:50: Simone erzählt sie mir mehr über ihre Mutter ich bin alleine groß geworden bei meinem Vater meine Mutter habe ich mit 17 kennengelernt,

00:11:02: und meine Mutter musste damals leider schon erfahren,

00:11:07: durch meine Schwester die in eine Pflegefamilie gekommen ist diese Situation man nimmt mir das Kind weg,

00:11:14: und in dieser Situation in der meiner meine Mutter entschieden hat ich behalte leonie war das gar nicht Leonie.

00:11:22: Die sie dort gesehen hat sondern das war ich und meine Schwester.

00:11:26: Und sie hat im Kopf gehabt nicht noch mal es kommt hier nicht noch mal jemand und nimmt mir hier meine Kinder weg und.

00:11:36: Aus diesem Zusammenhang nach stundenlang tagelang wochenlang Gespräche mit meiner Mama.

00:11:43: Habe ich das dann erst auch mal aus ihrer Sicht erfahren können weil sie da auch erst irgendwie in der Lage war mit mir darüber zu sprechen ja und somit habe ich dann.

00:11:56: Gedacht ey ganz ehrlich in dieser Situation warst du auch.

00:12:01: Und du hast nicht anders gehandelt also diese Löwen die man dann entwickelt die entwickelt man nicht nur als Mama sondern auch als Oma und.

00:12:12: Somit natürlich bleibt dieses Quäntchen wo ich sage das kann ich irgendwie nicht verzeihen aber auf anderer Seite.

00:12:22: Habe ich ihr das doch.

00:12:24: Ein Stück weit verziehen na dass sie mir also dass sie nicht mir in dem Sinne das antun wollte sondern mich gar nicht mehr gesehen hat.

00:12:35: Sondern tatsächlich nur Leonie.

00:12:39: Und und diesen Gedanken das passiert mir nicht noch mal und auch irgendwo ein Stück weit,

00:12:47: wollte sie das wieder gut machen was sie bei mir und meiner Schwester eben nicht machen konnte und genau.

00:12:57: Ja die Geschichte von Simone geht in Ochtrup weiter an der Stadt in der Nähe zur holländischen Grenze

00:13:03: sie ist zum zweiten Mal Mutter geworden und lebt mit ihrem Lebensgefährten Leonie und ihrem Sohn Florian zusammen um Unterstützung zu erhalten haben sie eine sozialpädagogische Familienhilfe SPFH in Anspruch genommen,

00:13:17: diese intensive Form der ambulanten Hilfe zur Erziehung kann Familien in schwierigen Zeiten unterstützen ich habe dann sie hat eine große Wohnung,

00:13:26: Florian sein eigenes Kinderzimmer leonie hat die ihr eigenes Kinderzimmer wir haben dann Kita Platz gesucht den haben wir auch relativ schnell bekommen

00:13:36: leonie ist dann ganz normal den Kindergarten gegangen Florian Bayer noch zu klein für die Kita dann,

00:13:43: ist mein Partner irgendwann hat er sich getrennt dann ausgezogen und ich war dann alleine mit Leonie Florian und schwanger mit Sebastian.

00:13:52: Auch immer noch relativ jung und ja so fing das dann eben an dass das alles,

00:14:01: weinlauf Namen und ich hatte dann auch wieder Hilfe durch zwei SPFH die regelmäßig kamen die eine Dame war für mich zuständig die andere für die Kinder,

00:14:13: ja und dann bin ich von dort aus dann in eine Mutter-Kind-Einrichtung gegangen,

00:14:19: und da waren dann solche Themen wie Mutter-Kind-Bindung zu Leonie wie ist das mit Florian wie klappt das und untereinander mit den Geschwistern wie also wie funktioniert unsere kleine Familie eigentlich.

00:14:34: Dort meistern 7 Monate und in dem Mutter-Kind-Heim oder Haus.

00:14:41: Habe ich dann schnell festgestellt dass Leonie und ich also ich liebe mein Kind ich liebe mein Kind aber irgendwie,

00:14:50: war da noch so eine unsichtbare Mauer die konnte ich nicht da kam mir nicht durch egal was ich versucht hatte ich hatte immer das Gefühl das was ich gebe reicht nicht,

00:15:00: ist nicht ausreichend ich hatte immer das Gefühl die Leute trauen mir das auch irgendwie gar nicht zu mit Leonie also das war immer so ein sie wissen schon das ist ja schwierig,

00:15:09: also sie wissen schon das wird nicht einfach ob es jetzt dieses Jahr war was uns gefehlt hat ob es die Inobhutnahme war danach eben der Umzug zu Oma ich,

00:15:19: ich kann es nicht erklären ich weiß es nicht aber ich habe einfach gespürt dass das nicht der richtige Weg für uns ist.

00:15:25: Und das ist auch Leonie gar nicht hilft genau da habe ich mich dann dazu entschieden Leonie abzugeben.

00:15:34: Bevor wir weitermachen möchte ich betonen dass die nächsten Ausschnitte aus dem Interview sehr emotional sind ich danke Simone ausdrücklich dafür dass wir uns erlaubt hat diese Aufnahmen zu verwenden,

00:15:45: zeigen sehr eindrücklich wie sich solche Momente in den Köpfen von Menschen einbrennen können und dann ist Leonie Nachreiner ins Kinderheim gekommen.

00:15:55: Genau ich habe sie selbst dorthin gebracht.

00:15:57: Mit meiner Betreuerin außen.

00:16:11: Das Problem ist ich hör das Schreiben wenn ich darüber spreche.

00:16:22: Ich habe sie dann mit der Betreuerin außen aus der Mutter-Kind-Einrichtung dorthin gebracht.

00:16:32: Und musste sich dann natürlich einer fremden Frau übergeben und Leonie hat so geschrieben und die hat geweint.

00:16:44: Und ich konnte nichts tun und ich habe dann.

00:16:50: Immer wieder hinterher gerufen was das alles in Ordnung und dir passiert nichts.

00:16:58: Die Frau hat dann auch relativ schnell verstanden deshalb besten der beste Moment des jetzt zugeben hat das überleg ich das an.

00:17:08: Du mein Kind power.

00:17:10: Und ich brauchte dann aber noch ein paar Minuten und habe dann vom Heim noch gestanden und habe noch eine geraucht und.

00:17:21: Meine Betreuerin aus der mutter-kind-einrichtungen überhaupt total fertig soll die Situation ist unsagbar schwierig.

00:17:31: Und ich habe dann noch eine geraucht und bin kurz runter gefahren und wir sind dann wieder gefahren.

00:17:38: Ich hatte ja auch noch Florian und bin dann wieder in die Mutter-Kind-Einrichtung zurück und eine andere Mama mit technisch super verstanden aber wir sind auch heute noch immer im Kontakt.

00:17:49: Ja doch den Florian aufgepasst natürlich mit Absprache der betreuten Personen Wort und ich kann dann wieder und das erste was er zu mir sagt ist Mama Leo.

00:18:02: Was heißt die Leo die sitzt woanders und er sagt mir an.

00:18:11: Ich war das einzige was er dann sagt er war Mama liebe Dir und das war so ja.

00:18:23: Und ich hatte dann erstmal gar keinen Kontakt mehr mit Leonie dadurch dass sie sich dort ja erstmal eingewöhnen musste.

00:18:32: Und ich habe das auch verstanden also ich habe ja auch den Raum gegeben.

00:18:37: Der ist gibt bestimmt andere Eltern die die Türen dort ein rennen würden aber es hätte uns nichts gebracht und dann musste ich mir Gedanken machen wie geht Leonies Weg weiter.

00:18:49: Pflegefamilien oder.

00:18:54: Kommt sie irgendwann in so eine betreute Wohngruppe oder wie soll das gehen seit diesem Tag hat sich für Simona alles verändert sie hatte keine Zeit um zu trauern oder das Geschehen zu verarbeiten,

00:19:06: ihr Sohn sieht bei ihr und sie war hochschwanger wären für Leonie nach einer Pflegefamilie gesucht und stehst du ja auch gefunden wurde.

00:19:13: Simone hatte die Gelegenheit die Pflegeeltern im Vorfeld kennenzulernen eine solche erste Begegnung es für alle Beteiligten mit Aufregung sorgen vielleicht auch Ängsten verbunden so war es auch bei Simona,

00:19:26: aber es kam anders als erwartet die ersten zehn Minuten vor so einem Gespräch da denkt man so.

00:19:32: Und ihr kommt jetzt eh gleich rein und mache erstmal lang mein Kind ihr nehmt mir das nicht weg das bleibt meins ist totaler Quatsch.

00:19:40: Völliger Quatsch wenn man solche Pflegeeltern kennenlernt.

00:19:46: Und deren Geschichte hört viele Pflegeeltern die verzweifelt seit Jahren versuchen ein Kind zu bekommen.

00:19:52: Und das einfach nicht klappt aus gesundheitlichen Gründen oder es gibt viele Gründe und.

00:20:00: Oder auch weil vielleicht Krankheiten vererbbar wären,

00:20:04: wenn man eigene Kinder bekommt das sind ja ganz viele verschiedene Gründe gleichgeschlechtliche Paare z.b.

00:20:12: Die sich nicht vorstellen können dass einer der Partner vielleicht ein eigenes Kind oder es gibt so viele Gründe warum Schläge Eltern Pflegeeltern werden und wenn man die dann vor sich sitzen hat und und deren Geschichte hört,

00:20:27: und sowas hört wie,

00:20:29: ja also ich arbeite dort und dort und ich mache dies und das und wir fahren gerne in Urlaub und oder ganz viele verschiedene Dinge und man merkt okay diese Leute haben mehr Angst hier zu sitzen als ich.

00:20:45: Und.

00:20:46: Man dann das erste Mal gemeinsam lacht und das war eben bei Leonies Pflegeeltern so die Pflegemama ist reingekommen und jetzt sofort gestrahlt und es war so ein ihr braucht eigentlich gar nicht mehr groß mit mir sprechen der Groschen ist gefallen.

00:21:01: Das war so der erste Eindruck war gleich die beiden sind genau richtig dafür und das hat sich in all diesen Jahren immer wieder bestätigt dass das genau richtig war.

00:21:13: Und ja ich glaube man spürt das dann.

00:21:19: Leonie gibt mittlerweile über zehn Jahre in ihrer Pflegefamilie und dann immer noch regelmäßigen Kontakt zu ihrer Mutter auf dem Nachttisch von Leonie steht ein Bilderrahmen mit vier Fotos nebeneinander ihre Pflegemutter ihr Pflegevater,

00:21:33: Simone und der Vater von Leonie.

00:21:36: Leonie ist stolz darauf dass sie zwei Familien hat und dass beide einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnehmen ich erinnere mich noch irgendwie war glaube ich mal was du bist ja ein Pflegekind und ich glaube leonie hat geantwortet ja ich habe halt zwei Mamas und zwei Papas und.

00:21:52: Für sie ist das okay ich glaube das liegt doch einfach daran dass wir alle viel dafür tun dass es ihr gut geht damit,

00:21:59: und ich bin als Herkunft Mama oder Bauch Mama sagt man ja auch höflich.

00:22:10: Immer,

00:22:11: immer Thema dort also wenn Leonie mich oder mich und ihren leiblichen Papa zum Thema macht heißt das nicht wollen wir nicht wissen oder nee jetzt nicht das gibt es nicht,

00:22:24: aber ich glaube das liegt auch einfach daran wie geht die Pflegefamilie damit um wie ist das System,

00:22:30: wie geht der Träger damit um also der Berater wie wie ist die Einstellung dazu,

00:22:38: und inwieweit existiert die Herkunftsfamilie noch,

00:22:42: inwiefern ist die Bindung zwischen Kind und Herkunftsfamilie noch intakt denn es gibt ja auch viele Eltern die sich dann zurückziehen und sagen gut mein Kind ist jetzt ein Pflege und das war's.

00:22:56: Und das ist bei mir eben nicht der Fall warum ist es wichtig dass Pflegekinder wissen woher sie kommen und gegebenenfalls Kontakt zu ihren Eltern haben.

00:23:05: Unter anderem weil sie so die Möglichkeit haben Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten beispielsweise woher sie kommen und warum alles so ist,

00:23:14: wie ist jetzt ist der Kontakt zu den Eltern kann Pflegekindern helfen ihre Identität und die Selbstbewusstsein zu entwickeln,

00:23:21: und gemerkt habe ich das als wir beim ersten Kontakt ja beim ersten Kontakt vom Spielplatz runter sind und sie war so an meiner Hand und dann kam die Frage warum lebe ich eigentlich nicht bei dir.

00:23:35: Und Herr Baum und ich werden keinerlei Möglichkeit uns in irgendeiner Art und Weise mal über dieses Thema zu unterhalten und gegebenenfalls meine Idee zu haben was antworte ich denn dann,

00:23:44: und ich habe innerhalb von 0,75 Sekunden die Antwort parat gehabt und habe sie einfach rausgehauen ich habe ihr gesagt,

00:23:52: das ist einfach dass ich sehr jung war und dass man manchmal eben feststellen muss,

00:23:59: dass das was man geben kann für ein Kind nicht reicht und dass ich nicht wollte dass es Leonie irgendwann mal schlecht geht sondern dass es ihr gut geht und dass sie alles hat was sie braucht,

00:24:10: und dass ich dafür Astrid und Holger ausgesucht habe und dann kam ja ist okay.

00:24:16: Oder dann ist gut ich weiß nicht wie also es war und danach gab es das Thema nicht mehr also es war gestellt und weg.

00:24:24: Das wird dann irgendwo einsortiert und dann.

00:24:28: Ja anderes war so okay ja gut und es war für mich dann so alles klar die Frage wo der endlich gestellt sind weg und,

00:24:37: ich konnte dir endlich sagen ich liebe dich und das hat nichts mit dir zu tun und das hat nichts damit zu tun dass ich dich nicht wollte oder dass du nicht erwünscht warst oder sondern.

00:24:48: Ich konnte dir das nicht geben und das wäre nicht fair gewesen und einfach ihr noch mal zu sagen ich liebe dich egal wo du bist.

00:25:00: Die Geschichte von Simone wie wir sie gehört haben ist nicht repräsentativ für alle Eltern die ihr Kind in Pflege geben mussten,

00:25:07: Zusammenarbeit zwischen Eltern Pflegeeltern dem Jugendamt und gegebenenfalls anderen involvierten Institutionen Verlauf bei weitem nicht immer so positiv wie in diesem Fall die Realität ist komplex und von individuellen Umständen geprägt,

00:25:21: das Interview mit Simone hat mich tief berührt es hat mir noch einmal gezeigt wie wichtig es ist auch einmal die andere Seite im System von Pflegefamilien anzuschauen,

00:25:31: das ist da Eltern gibt die ihre Kinder weiterhin lieben Interesse an der Entwicklung des Kindes haben und die Bedürfnisse des Kindes sehen.

00:25:39: Das hat mir auch noch einmal gezeigt wie wertvoll es sein kann als Pflegeeltern eine Brücke zu den Eltern des Kindes zu bauen und sie auf Augenhöhe zu begegnen,

00:25:47: der Kontakt zwischen Pflegeeltern Pflegekind und Eltern es ist ein Prozess im Prozess der nicht immer leicht ist und es durchaus Probleme geben kann,

00:25:57: ein Prozess des Kennenlernens das Abgeben ist das akzeptieren es und des Trauerns,

00:26:02: ich hoffe dass diese folge ihm dabei geholfen hat Ängste und Vorbehalte abzubauen und dann Perspektivwechsel vorzunehmen,

00:26:09: Pflegekinder haben tatsächlich zwei Familien und es ist unsere Verantwortung ihnen ein unterstützendes Netzwerk zu bieten

00:26:16: damit endet unsere heutige Folge das nächste mal reden wir darüber wie Besuchskontakte für das Pflegekind angenehm gestaltet werden können wir werden Beispiele aus der Praxis zeigen und Pflegeeltern einige hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben,

00:26:29: Visier Pflegekind dabei gut und sicher begleiten können,

00:26:32: das letzte Wort allerdings Simone haben mit einem Wunsch den sie einen Pflegeeltern hat und sie damit wahrscheinlich vielen Menschen den es ähnlich geht aus der Seele spricht.

00:26:41: Nächste Folge erscheint am Freitag dem 1. September auf Ihrem bevorzugten Podcast Anbieter oder auf unserer Homepage unter www Netzwerk - Pflegefamilien. Bis zum nächsten Mal ihr Steffen so.

00:26:53: Die leiblichen Eltern ein Ohr geben und sich die Geschichte aus einer anderen Perspektive auch einmal anhören.

00:27:01: Und den Kontakt suchen denn viele.

00:27:08: Leibliche Eltern können ganz viel dazu beitragen diese kleinen Puzzle die den Kindern fehlen wieder zusammenzusetzen.

00:27:18: Und ich glaube dass das auch Pflegeeltern helfen kann mit dem Kind eine Familie zu werden indem man,

00:27:27: den Müttern oder Vätern die Chance gibt etwas dazu beizutragen.

00:27:33: Und nicht einfach vergessen zu werden in irgendeiner Art und Weise ich glaube vielen vielen leiblichen Eltern geht das,

00:27:43: man ist ja quasi abgeschnitten man kriegt nur das mit was man mit kriegen kann.

00:27:49: Wir bringen die nicht mehr ins Bett wir lesen dir nichts mehr vor wir machen keine Hausaufgaben wir ärgern uns nicht über das dreckige Zimmer aber wir wollen trotzdem immer auch scheiß Sachen hören,

00:28:00: wir waren noch mal seine Pubertät das Kacke oder,

00:28:03: Hausaufgaben ist die absolute Katastrophe wir wollen kein Bilderbuch wir wollen einfach nur sehen dass es unseren Kindern gut geht.

00:28:13: Music.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.